„Ist man ab 50+ unsichtbar?

 

Unsichtbar? ICH? Ich finde, dass es auf mich gar nicht zutrifft, oder bin ich auf diesem Auge blind? Ist da vielleicht doch etwas Wahres dran?

Lustig - oder eher gar nicht lustig? Gehört es zum Älterwerden der Frau dazu, dass man langsam unsichtbar wird? Ist das normal? Unsichtbar im allgemeinen und im besonderen für die Männerwelt? Muss man, muss ich michdamit abfinden?

Was soll das eigentlich heißen, alt und unsichtbar zu sein? Ist es das Äussere, das plötzlich matronig, alt und unattraktiv rüber kommt, frage ich mich? Ich glaubte immer, man ist so alt, wie man sich fühlt…

Tatsächlich fühle mich keinen Tag älter als 39… Es geht mirda wie meiner Mutter, die sich auch mit 80zig noch wie 40zig fühlte, bis auf die kleinen Wehwehchen.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass man mich nicht übersieht und ich glaube /weiß, dass es die meiste Zeit auch so ist. Ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt und bin schon lange nicht mehr so schüchtern, wie ich es einmal war. Ich habe eine offene und freundliche Ausstrahlung, dass weiß ich. Ich mache mich bemerkbar, wenn nötig und bekomme meist das, was ich möchte.

Mein Humor hilft mir auch in schwierigen Situation immer weiter, er ist meine Geheimwaffe.

Meinem Selbstbewusstsein hat es auch geholfen, dass ich viele Komplimente für meinen Blog und für meine Posts auf Soulfully bekomme - bloggen ist gut für die Seele!

Aber es war ein langer Weg dahin… Früher, zu meiner Karriere-Hochzeit als Moderedakteurin, war ich sehr sichtbar, aber auch sehr unsicher!

Ich war es gewohnt, dass man mich erkannte, schließlich war ich das dicke Mode-Mädchen unter lauter dünnen Mode-Grazien. Mein Name war bekannt, ich war halt nicht irgendeine Blondine, ich war Curvy-Susie (so nenne ich mich ich bin mir nicht sicher, ob die anderen mich immer socharmant umschrieben haben)!

Es hat auch Vorteile ein Curvy Girl zu sein!

In meinen Dreißigern waren mir meine angesammelten Baby-Pfunde peinlich und ich habe mich viel zu oft entschuldigt für meine Kurven - gerade in der unerbittlich mageren Mode-Welt, war es oft nicht leicht durch K.rperfülle aufzufallen.

Mein devotes Verhalten war -aus meiner heutigen Sicht- total unnötig. Andere hatten mein Potential längst erkannt und meine Körpermasse ignoriert, sie hatten mich längst nicht so streng bewertet, wie ich es selbst tat. Ich muss wohl etwas richtig gemacht haben, denn trotz all meiner Pfunde, habe ich in der „Mode“ Karriere gemacht.

Aber waren es nur die Pfunde, die mich unverwechselbar gemacht haben? Oder auch meine platin-farbenen Haare und mein unverwechselbarer Susie-Look? Keine Ahnung, wahrscheinlich war es die Mischung und natürlich mein freundliches, gewinnendes Wesen.

Mittlerweile habe ich die 50+ locker überschritten und spiele alterstechnisch in einer anderen Liga. Mit dem Alter kommt der Respekt, sagt man… Etwas Respekt kommt tatsächlich, aber es kommen auch einige Nachteile, die mit dem Alter verbunden sind. Einen festen Job, ab Mitte 50, ist schwer zu finden, da müssen wir uns nichts vormachen… aber dasgehört hier nicht her.

Es geht hier um die Unsichtbarkeit der mittelalten Frauen: Gelegentlich fällt es mir aber schon auf, dass auch ich mal „übersehen“ werde und es ist schon vorgekommen, dass ich nicht wahr genommen wurde - sei’s im Café bei der Bestellung, oder am Flughafen in der Schlange. Was soll ich sagen? Es hat mir nicht gefallen, es empört mich sehr! „Hallo, ich bin dran…! ,höre ich mich dann rufen, wie früher die alten Damen, die sich übergangen fühlten. Warum passiert das jetzt auch mir? Liegt es etwa, an densichtbar werdenden Fältchen, an den dünner werdenden, grauen Haaren? Liegt es gar daran, dass ich jetzt tatsächlich älter aussehe? Es ist doch kaum Zeit vergangen … Bin ich jetzt alt UND dick? HORROR!?!Mag man mich so nicht mehr anschauen und übersieht mich deshalb?

Alles Quatsch, das weiß ich und ab sofort zwinge ich michsolch blöde Gedanken nicht mehr zuzulassen.

Ich habe beschlossen diesen Unsichtbarkeits-Spruch in die Verbannung zu schicken und beschlossen den Kampf gegen die Unsichtbarkeit aufzunehmen.

Aufgeben gehört nicht zu meinen Stärken, ich möchte mein neues Alter und seine unangenehmen Seiten annehmen. Es lässt sich eh nicht ändern, dass die Falten sich ihren Weg bahnen und die Haare grau und schütter werden.

Aber ich mache es dem Alter nicht so leicht. Ich creme und färbe und und mache alle nötigen Reparaturen. Noch gehöre ich zu den Frauen, die in Würde altern wollen. Mal sehen, obich das in 20 Jahren auch noch sage.

Bis es soweit ist, arbeite ich gegen das Übersehenwerden an mit trendigen, mutigen Klamotten, roten Lippenstift und mit meinen eigenen Humor.

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Tabu-Thema Wechseljahre!

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Susie- Eine erste Lebensbilanz